“Schon wieder Suppe? Du hättest doch ein Hähnchen braten können”, sagte der Schwiegersohn, der seit drei Jahren auf Arbeitssuche ist.

Heute kam ein Freund, der nebenan wohnt, zu Besuch. Wir setzten uns zum Tee zusammen. Die Nachbarin brachte leckeres Gebäck auf den Tisch. Emma (so heißt die Frau) erzählte eine Geschichte, die jeden normalen Menschen entrüsten würde. Ich erzähle sie in ihrem Namen. Emma gab mir die Erlaubnis, ihre Situation mit den Lesern zu teilen.

Sie wissen, dass ich einen Sohn und eine Tochter habe. Im Leben meines Sohnes war alles gut: eine liebevolle Frau, schöne Kinder, Wohlstand. Meine Tochter hatte nicht so viel Glück. Zunächst schien es, als ob alles gut laufen würde. Sie und ihr Mann planten, Kinder zu bekommen, ihren Lebensraum zu erweitern und glücklich bis ans Ende ihrer Tage zu leben. Während sie keine Kinder bekamen, sparten sie auf den Kauf eines Hauses. Sie wollten ein Haus, keine Wohnung. Sie wollten unbedingt einen eigenen Garten und einen Gemüsegarten haben, um Gemüse und Obst anzubauen und Blumen im Beet zu pflanzen.

Zwei Jahre vergingen. Sie hatten Geld gespart, aber noch nicht genug, um ein Haus zu kaufen. In diesem Moment erfuhr ihre Tochter, dass sie schwanger war. Sie beschlossen, sich auf den Familienzuwachs vorzubereiten. Unmittelbar nach der Geburt des Babys verlor der Schwiegersohn aufgrund von Personalabbau seinen Arbeitsplatz.

Es ist erwähnenswert, dass er darüber nicht allzu besorgt war. Er sagte, sie hätten etwas Geld gespart und würden davon leben. In der Zwischenzeit würde er sich ausruhen, Kraft tanken und sich dann auf die Suche nach einem neuen Job machen.

Nach einer Woche begann mein Schwiegersohn tatsächlich mit der Suche nach einem Job. Zumindest sagte er, er würde aktiv suchen. Während meine Tochter sich um das Baby kümmerte, kochte, Wäsche wusch und putzte, saß mein Schwiegersohn den ganzen Tag an seinem Laptop.

Ein paar Mal ging er zu Vorstellungsgesprächen. Zumindest hat er das seiner Tochter erzählt. Doch überall scheiterte er. Er fand keine guten Angebote, und er wollte nicht für einen Hungerlohn arbeiten. Jetzt ist er schon seit drei Jahren arbeitslos. Das Geld, das sie gespart haben, ist für die Lebenshaltungskosten draufgegangen. An einen Hauskauf ist nicht zu denken.

Meine Tochter arbeitet von zu Hause aus und kümmert sich gleichzeitig um ein kleines Kind. Schließlich hilft ihr Schwiegersohn ihr nicht einmal, er verbringt nach wie vor alle Tage an seinem Laptop, angeblich auf der Suche nach Arbeit. Nicht nur, dass er nirgendwo arbeitet, er ist auch noch frustriert:

“Warum gibt es schon wieder Suppe zum Mittagessen? Kannst du nicht mal ein Huhn im Ofen backen?”

Die Tochter lässt das alles über sich ergehen, sie sagt, sie wolle ihr Kind nicht ohne ihren Vater lassen. Er liebt ihr Kind. Ich verstehe nicht, was das für eine Liebe für ein Kind sein soll, wenn der Vater nicht einmal Geld für Windeln und Milch verdienen kann. Oder liege ich da falsch? Wir müssen noch zwei Jahre warten, was ist, wenn er einen Job findet? Übrigens, mein Schwiegersohn ist 33 Jahre alt.

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“Schon wieder Suppe? Du hättest doch ein Hähnchen braten können”, sagte der Schwiegersohn, der seit drei Jahren auf Arbeitssuche ist.