Ich glaube, ich habe die perfekte Schwiegermutter. Aber meine Freunde haben Verständnis für mich.

Meine Schwiegermutter Sandra hat viele Vorzüge. Sie ist nicht böse. Und das gefällt mir sehr gut. Man kann ihr alles sagen, womit man nicht zufrieden ist. Man muss nur normal und korrekt darüber reden, sie versteht es, akzeptiert es und meint es in Zukunft auch so. Sie ist nicht rachsüchtig. Wenn ein Kind, eine Schwiegertochter oder ein Schwiegersohn ihr Unrecht getan hat, hegt sie nie einen Groll. Auch mit ihr kann man über alles reden. Sie ist keine Klatschtante. Sie wird nie etwas über einen Schwiegersohn oder eine Schwiegertochter zu Außenstehenden sagen, selbst wenn sie über etwas nicht glücklich ist. Und wenn sie sich doch einmal äußern muss, tut sie das so taktvoll wie möglich.

Zum Beispiel weigerte sich der Ehemann ihrer Tochter, das Kind in die Klinik zu bringen, als seine Frau schwanger war. Sandra musste aus einer anderen Stadt anreisen, um ihre Enkelin zum Arzt zu bringen. Und das zu einer Zeit, in der es allgemein empfohlen wird, dass ältere Menschen nicht aus dem Haus gehen. Bei all den verwirrten Verwandten seufzte sie nur:

-Na ja, er mag diese Kliniken nicht, was soll man machen.

Sie ist immer auf der Seite seiner Enkelkinder. Sie hat sie noch nie für irgendetwas gescholten. Sie ist immer ihre Fürsprecherin vor ihren Eltern. Sandra hat ihre Macken. Vielleicht hat sie auch ein Recht darauf. Aber alle meine Freunde, die sie kennen, sagen, dass sie so sauer gewesen wären, dass sie ihre Schwiegermutter weggeschickt hätten. Sie kommt mit ihrem eigenen Essen zu uns. Sie bringt uns Brötchen, Kuchen, Suppen, Gulasch, selbstgemachte Knödel und vieles mehr.

So wie Sandra es darstellt:
-Ihr habt weniger zu kochen und könnt eure Zeit mit etwas anderem verbringen.

Wie ich das sehe.
Sie will ihren Sohn verwöhnen. Er hat es als Kind so sehr geliebt.

So sehen es meine Freunde.
-Sie demütigt dich. Sie zeigt damit deutlich, dass sie nichts Gutes von deinen Kochkünsten erwartet oder dass sie nicht glaubt, dass du etwas zu essen zu Hause hast.

Sie kontrolliert die Hemden im Kleiderschrank meines Mannes. Wenn sie der Meinung ist, dass sie nicht ausreichen oder zu alt sind, kommt sie beim nächsten Mal mit neuen Hemden wieder. Sie prüft, ob die Sohlen seiner Schuhe dünn sind, ob sie nass werden.

Wie Sandra es darstellt:
-Er wird nichts mehr als einmal kaufen, er wird sie bis zu den Löchern tragen. Oder er kauft etwas wirklich Billiges.

So wie ich das sehe.
Sie ist es einfach gewohnt, sich um ihn zu kümmern. Er ist für sie immer wie ein Sohn. Sie will einfach wichtig sein in seinem Leben. Auch wenn er schon lange erwachsen und unabhängig ist.

So sehen es meine Freunde:
-Sie wirft dir vor, dass du dich nicht um seine Kleidung und Schuhe kümmerst, dich nicht kümmerst, nichts kaufst.

Ich mische mich wirklich nicht ein, ich kontrolliere oder kaufe meinem Mann keine Kleidung. Das macht er ausschließlich selbst. Für mich ist er ein Erwachsener, für meine Schwiegermutter ein Kind. Sie fragt immer, wie viel unsere Einkäufe kosten.

So wie Sandra es darstellt:
-Es ist einfacher für mich zu verstehen, wie du Geld hast. Vielleicht brauchst du Hilfe.

So sehe ich das.
Sie ist neugierig. Sie macht sich Sorgen über unsere finanzielle Situation.

So wie meine Freunde das sehen.
-Sie kontrolliert dich. Sie muss wissen, wofür du seinen Gehaltsscheck ausgibst.

Vielleicht haben sie mit etwas Recht. Aber sie ist so sympathisch, dass ich mir keine negativen Gedanken über ihr Verhalten oder ihre Gedanken mache.

 

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Ich glaube, ich habe die perfekte Schwiegermutter. Aber meine Freunde haben Verständnis für mich.