Der Vater meines Mannes ist im wahrsten Sinne des Wortes ein kranker Mann. Er war früher Professor, aber seit mehr als sieben Jahren ist er im Ruhestand. Er sitzt zu Hause, er hat nichts zu tun. Früher hatte er keine Zeit für seine Enkelkinder, jetzt schon, aber er hat immer noch den Charakter eines Lehrers, der nur seine Kinder unterrichtet und sie nicht wie Enkelkinder behandelt. Aber die Enkelkinder mögen das nicht. Sie sind einfach Kinder, sie wollen ausgehen, nicht mit ihrem Großvater dasitzen und Dinge auswendig lernen.
Es stellt sich heraus, dass sie nicht bei ihm sitzen wollen, und der Schwiegervater ist einsam. Er ist es gewohnt, ständig in Kontakt zu sein, umgeben von interessierten Menschen, aber hier ist er ganz allein. Wahrscheinlich hat er deshalb seinen Sohn gefragt, ob wir zusammen wohnen können, aber ich bin dagegen. Und die Kinder auch. Wir leben zu viert ganz gut, und ich möchte nicht mit meinem Schwiegervater zusammenziehen, um ihm Gesellschaft zu leisten. Ich möchte auch nicht bei ihm einziehen.
Er mag es mir übel nehmen, aber wir haben schon unsere eigene Familie. Und mein Sohn besucht ihn auch so schon oft genug. In letzter Zeit war er sogar zu oft da. Alles, was ich höre, ist: “Papa geht es nicht gut, ich gehe ihn besuchen.”
Ich vermute, dass mein Vater den Boden unter den Füßen gespürt und gemerkt hat, dass er besucht wird, weil es ihm nicht gut geht, und jetzt lügt er jeden zweiten Tag darüber. Nun, ein scheinbar gesunder Mensch kann nicht so oft krank sein. Aber bis jetzt stört es mich nicht sonderlich, und mein Mann kommt sowieso über Nacht nach Hause – soll er doch auf seinen Vater aufpassen, wenn er das möchte.