Nach dem Tod ihres Mannes verkaufte die Frau ihr Haus, investierte in eine Wohnung für ihren Sohn und seine Familie und zog bei ihnen ein. Solange sie noch bei Kräften war, kümmerte sie sich um das Haus und um ihre Enkelkinder.
Mein Sohn und meine Schwiegertochter arbeiteten, und die Frau brachte ihre Enkelkinder in den Kindergarten, brachte sie dann zur Schule, nahm sie zu Kursen und Aktivitäten mit. Sie kochte und putzte. Die Sorgen belasteten die Frau nicht. Im Gegenteil, sie machte ihr sogar Freude. Ihre Familie brauchte sie. Aber die Jahre vergingen. Die Enkelkinder wuchsen heran und “flogen aus ihrem heimatlichen Nest”, und die alte Frau wurde ziemlich gebrechlich. Sie versuchte, Geschirr zu spülen, aber ein Teller rutschte ihr aus den schwachen Händen und zerbrach.
Sie goss sich eine Suppe ein, konnte sie aber nicht auf den Tisch bringen – sie verschüttete sie. Nachts stand sie auf, um Wasser zu trinken – ihr Schlurfen weckte ihre Schwägerin. Keiner wollte mit ihr reden. Wer braucht schon ein Gespräch mit einer alten Frau. Ihre Schwiegertochter fluchte ständig und nannte sie einen Ballast. Was war die Schuld der alten Frau? Das Alter ist kein Spaß. Alles, was sie tun musste, war, ihr Leben zu leben. Der Sohn beschloss, seine Mutter in ein Pflegeheim zu bringen. “Dort wird sie wenigstens jemanden zum Reden haben”, beruhigte er sein Gewissen. Am Morgen, als sie ins Auto stieg, erinnerte sich die alte Dame an ihre Schachtel.
– Sohn, holst du bitte meine Schachtel? Ich habe sie vergessen”, fragte sie ihren Sohn ängstlich. – Was ist die Schachtel? – fragte mein Sohn. – Mit meinem Schmuck”, antwortete die alte Frau und beschrieb, wie das Kästchen aussah. Ihr Sohn brachte ihr das Kästchen. Die alte Frau drückte es freudig an ihre Brust. – Mama, was bewahrst du darin auf? Die Mutter zeigte den Inhalt der Schachtel.
Es waren eine Haarlocke und der Milchzahn des Sohnes. Der Mann ging vom Auto weg und setzte sich auf den Bordstein. Er saß dort lange und erinnerte sich an seine Kindheit, wie seine Mutter immer für ihn da war, sich um ihn kümmerte, ihn beschützte. Sie hat ihn nie ohne Hilfe gelassen. – Sohn, gehen wir bald? – Die Mutter stieg aus dem Auto aus und ging auf ihren Sohn zu. – Wir fahren nirgendwo hin, Mama. Du bleibst zu Hause.