Samantha arbeitete in einem Laden für gebrauchte Bücher. Die Preise waren niedrig und es gab nicht viele Kunden, also war sie froh über jeden Kunden. Sie konnte sich gut an die Leute erinnern, die vorbeikamen, und viele wurden mit der Zeit zu Stammkunden. Unter ihnen befand sich auch ein junger Mann. Er kam seit zwei Wochen fast jeden Werktag, ging durch den Laden, sah sich etwas an und ging wieder, ohne etwas mitzunehmen. Zuerst hatte sie sich darüber geärgert, aber sie wollte nicht die Erste sein, die fragte, ob er Hilfe brauchte. Sie selbst mochte keine lästigen Berater. Trotzdem sah der Typ sehr gut aus – ein echter Hingucker.
– Woher kam er denn? – fragte sie einen Kollegen aus einem nahe gelegenen Plattenladen, der noch unbeliebter war als die Bücher.
– Hat er dir gefallen? – befragte ihre Freundin. – Er kam auch in meinen Laden. Er hat nicht nach etwas Bestimmtem gesucht, er hat sich nur umgesehen. Aber, ja, sehr gut aussehend.
– Ich wünschte, er würde zuerst reden”, seufzte Samantha. – Ich will mich nicht aufdrängen. Er wird sich erschrecken und weglaufen, und ich genieße es sogar, ihn anzuschauen.
Ihre Freundin riet Samantha nicht davon ab, aber als der Fremde einen Tag später nach der Buchhandlung wieder in ihren Laden kam, fragte sie ihn selbst. Sie fand heraus, dass er in der Nähe wohnte und in die Buchhandlung ging, weil er eine seltene Publikation suchte. Sein kranker Vater hatte einst eines besessen, aber das Buch war bei einem Brand verbrannt. Das Haus wurde wieder aufgebaut, aber das Buch nicht.
Nachdem ihre Freundin Samantha alles erzählt hatte, machte sich das Mädchen auf die Suche. Sie suchte auf Flohmärkten nach verschiedenen Ausgaben, sammelte viele Möglichkeiten, und als der Junge zurückkam, brachte sie ihn sofort zu dem Regal mit den Ausgaben. Er schaute sich alles an, fand aber nicht, was er brauchte, aber sie sprachen darüber, woher sie das wusste und wo sie suchte. Als der Laden leer war, schlug Samantha dem Jungen vor, gemeinsam im Internet nach der gewünschten Ausgabe zu suchen.
Sie unterhielten sich und lachten viel, Samantha erfuhr, dass der Junge Adam hieß und dass sein Herz frei war. Und Adam und er selbst ließen sich von ihr fragen, ob Samantha Single sei. Das Thema Bücher brachte sie einander ziemlich nahe. Adam kam nun auf der Suche nach Büchern zu Lena, und als er auf wundersame Weise die richtige Ausgabe gefunden hatte, schlug er Samantha vor, den Anlass mit einem Abendessen im Café zu feiern. Sie war sehr dafür.
So brachten Bücher und Neugierde das schöne Paar zusammen. Und ihre Freundin natürlich auch!